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Die Entstehung des Bahnhofes Rosenbach
im Modell
Im Jahr 2000, in der „stillsten Zeit des
Jahres“, fiel mir ein Bericht über den Bahnhof Rosenbach in der Zeitschrift
„Modellbahnwelt 2/1999“ in die Hände.
Dadurch inspiriert und von den damaligen
Modellbahnkollegen ermuntert, reifte in mir der Plan den Bahnhof im Modell
nachzubauen. Von Anfang an war klar dass die Ausführung dieses Bauvorhabens
niemals allein zu bewältigen war. Nach der Zusage von Kollegen Günter
Kriesche, mit mir gemeinsam den Bau in Angriff zu nehmen, begann im März
2001 die Planungsphase.
Der in der Modellbahnwelt 2/1999 veröffentlichte Gleisplans, war in dieser
Form für einen Nachbau in 1:87 nicht verwendbar. Die Länge des Bahnhofes
hätte etwa 12 Meter beansprucht und war selbst für den damaligen Klubraum
ein gigantisches Vorhaben.
Mit dem Gleisplanungsprogramm Wintrack 3.5 entstanden mehrere Varianten, die
immer wieder mit den Klubkollegen besprochen und verbessert wurden.
Im Juni 2001 war der
Gleisplan soweit ausgereift, das für den Bahnhofsbereich die
Modulabmessungen mit einer Länge von 7,5 x 1,2 Metern,
fixiert waren und das Baumaterial, 19mm Tilly Platten, gekauft werden
konnten.
Nach dem Zusammenbau der Modulkästen begann im August
2001 die Gleisverlegung von der nördlichen Bahnhofseinfahrt beginnend.
Zum Bau der Gleisanlagen haben wir das Tillig Elite Flexgleis und Tillig
Weichen verwendet.
Als Geräuschdämpfung wurden die Gleise auf 5mm Kork verlegt.
(Foto: Beginn der
Gleisverlegung)
Parallel dazu hatte Kollege Kriesche bereits einen Plan des Stellpultes
angefertigt und begann den Bau der Stromversorgung mit dem Netzteil und den
Stellelementen.
Der getrennt aufgebaute Netzteil besteht aus drei Ringkerntrafos mit je 2
Sekundärausgängen, 2 Trafos speisen drei Fahrstromkreise und der dritte
Trafo dient der Lichtstromversorgung.
Ein Hauptschalter mit Zeitstellglied (Abschaltung nach 4 Stunden Betrieb),
Überlastschutz und Sicherungen sind die Hauptelemente.
(Foto: Beginn der Gleisverlegung)
Anfang September 2001 war auch der Gleisplan für die
Wendeschleife und den Abstellbahnhof „Fürnitz“ baureif. Ab Mitte September
waren die Modulkästen fertig und es Begann die Gleisverlegung.
Die Herzstücke der Weichen sind polarisiert und werden mittels Relais in der
Endlage der richtigen Polarität zugeschaltet.
rechts Bahnhof Rosenbach mit fertigen Gleisanlagen Abstellbahnhof Fürnitz
8-gleisig
An dieser Stelle möchte ich anmerken, das ohne die vielen Arbeitsstunden von
Kollegen Kriesche, die Bauarbeiten nicht innerhalb eines Jahres bis zur
provisorischen Inbetriebnahme des Bahnhofes Rosenbach und des dazugehörenden
Abstellbahnhofes Fürnitz, bis zum Sommerbetrieb 2002 möglich gewesen wäre.
(Foto:
Abstellbahnhof Fürnitz 8-gleisig)
(Foto: rechts
Bahnhof Rosenbach mit fertigen Gleisanlagen)
Von Herbst 2002 bis Mai 2003 ruhten die
Bauarbeiten, bedingt durch Gründung eines neuen Vereines, suche nach einem
geeigneten Klublokals und dessen Renovierung.
Pünktlich zum Beginn des Sommerbetriebes im Juni 2003 war der Bahnhof
Rosenbach und der Abstellbahnhof Fürnitz wieder provisorisch zu befahren.
Während des Sommers wurde am Landschaftsbau und an der Ausgestaltung
gearbeitet.
In der Winterpause 2003/2004 und 2004/2005 hatte Kollege Kriesche viel zu
tun. In zwei Etappen wurde je eine Bahnhofshälfte mit Weichenantrieben,
Verkabelung und 30 Poligen Anschlusskabeln betriebsbereit gemacht.
Im Frühjahr 2005 war es dann soweit: Der Bahnhof Rosenbach samt
Abstellbahnhof Fürnitz war voll funktionsfähig. Alle Gleise befahrbar, alle
Weichen richtig gepolt und der Stellweg der Weichenantriebe richtig
eingestellt.
Zuvor bereitete uns allerdings ein elektrisches Problem einiges an
Kopfzerbrechen. Durch eine verschleppte Spannung konnten 2 Stromkreise mit
einem Regler gefahren werden. Nach aufwändiger Fehlersuche wurde schließlich
ein vertauschter Anschluss im Bahnhof Fürnitz entdeckt. Nach Behebung dieses
Fehlers funktionierte alles zur Zufriedenheit der Erbauer.
(Fotos: Stellpult mit Bahnhof Bahnmeister)
Das Bedienungspult ist als „Gleisbildstelltisch“ mit der Nachbildung der
Gleisanlagen auf einer aufklappbaren Kunststoffplatte aufgebaut.
Weichentaster, Signalschalter, Entkupplungstaster, und Kippschalter für das
Stromlos Schalten einzelner Gleisabschnitte mit Leuchtdioden rot/grün als
Gleisbesetztmeldung sind in den Deckel eingebaut.
Neben den 3 Fahrreglern mit Polwendern ergänzen Schalter für Beleuchtung,
Voltmeter und Amperemeter für jeden der 3 Stromkreise sowie eine Uhr,
vervollständigen die Bedienelemente.
Im darunter liegenden Holzkasten befinden sich die Gleichrichter und die
Anschlussstecker für die insgesamt zehn 30 Poligen Anschlusskabel zu den
Modulen. Jedes Modul wird durch ein eigenes Kabel mit allen Funktionen
angespeist.
(Fotos:
Spedition und Lagerschuppen)
Für die stimmige Wiedergabe des Vorbildes entstanden die Gebäude
ausschließlich im Eigenbau.
Nach Fotos und davon angefertigten Zeichnungen im Maßstab 1:1 sind aus 3 mm
Sperrholz, Pappe, handelsüblichen Dachplatten und Farbe alle Gebäude
aufgebaut. Fenster, Regenrinnen und Fallrohre von Auhagen vervollständigen
die Modelle.
Folgende Gebäude wurden in dieser Bauweise ausgeführt:
Bahnmeisterei, Lagerschuppen, Personalwohnhaus, Einfamilienhaus, Stellwerk
Nord, Spedition Welz, Lagerschuppen mit Gleiswaage, Feuerwehrdepot,
Technikgebäude für Karawankentunnel und das nachstehend beschriebene
Bahnhofsgebäude.
(Fotos: Lagerschuppen und Gleiswaage Feuerwehrdepot)
(Fotos: Linker Bahnhofsteil, Gendarmerie und Zoll
Rechter Bahnhofsteil mit Wartehalle und WC)
Als besondere Herausforderung stellte sich der Nachbau des Bahnhofsgebäudes
heraus. Mit einer Gesamtlänge von ca. 80 cm gab es einige Probleme mit der
Passgenauigkeit der Einzelteile. Sollten doch alle Wände im rechten Winkel
zueinander sein und die Dachschrägen dem Vorbild entsprechen.
Das Zusammenleimen der Seitenteile auf einer ebenen Fläche (Reißbrett,
Nudelbrett, Glasplatte, etc.)
und das fixieren mit Zwingen bis zum Abbinden des Leims brachte das
gewünschte Ergebnis.
Mit ca. 100 Stunden Bauzeit ist das Bahnhofsgebäude mit Sicherheit das
aufwändigste Bauwerk der gesamten Bahnhofsanlage.
Nach nunmehr fast 4 Jahren Bauzeit ist bis auf eine kleinen Teil, die
Zufahrt zum Karawankentunnel und die Darstellung der Karawanken alles fertig
und ausgestaltet.
An der Zufahrt zum Karawankentunnel Entsteht derzeit ein Kleinkraftwerk und
der Flusslauf.
Im Sommer 2006 sollte, wenn alles so gut weiter klappt, die Fertigstellung
des Bauvorhabens möglich sein.
Günter Wiedemann Mai 2006
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